Firmengründer

Max Baermann (*12.02.1903 in Köln; † 02.04.1984 in Bergisch Gladbach) war ein deutscher Entwickler, Erfinder und Industrieller. 1926 gründete er in Köln die Firma Max Baermann, zuerst unter seiner Privatadresse, zusammen mit seinem Partner Fritz Diflo. Erste offiziell verwendete Briefanschrift war „Max Baermann Ingenieur“, Deutscher Ring 30, in Köln. Man zog dann 1935 in die Waltherstraße 78, nach Köln Dellbrück um. Dort produzierte er für den Lautsprecher des Volksempfängers den dafür notwendigen Magneten. In dieser Zeit entwickelte er u.a. auch Magnete für den Winkelantrieb von Kraftfahrzeugen.

Büste Max Baermann

1943 erzwangen Bombenangriffe auf die Domstadt die Übersiedlung nach Bensberg ins waldumkränzte anmutige Freudenthal. 1944 lautete die offizielle Firmenbezeichnung Max Baermann Techn.-physik. Laboratorium, Wulfshof 1, in Bergisch Gladbach. Nach Kriegsende half sein Forschungslabor bei der Reparatur von rund 43.000 Messinstrumenten aus Kraftwerken die Energieversorgung wieder in Gang zu setzen. Zusammen mit einem Lippstädter Unternehmen entstanden Hundertausende Fahrraddynamos, ausgestattet mit Magneten, die ursprünglich für Drehzahlgeber von Flugmotoren bestimmt waren.

Jugend und Berufseinstieg

Max Baermann entstammte einer rheinischen seit 300 Jahren im Raum Krefeld-Dortmund-Paderborn-Köln nachweisbaren Familie. Vorfahren betätigten sich u.a. als Ärzte, Apotheker, Seidenfabrikanten, Chemiker, höhere Beamte.

Im Kupfer- und Messingwerk des Vaters unternahm Max Baermann schon als Schüler technische Gehversuche, lernte das Werkzeugmachen, experimentierte. Notwendiges Wissen verschaffte er sich durch Selbststudium. Bei einem Feinmechaniker erwarb der lerneifrige junge Mann Kenntnisse, die ihm später zugutekommen sollten. Bald reparierte er Automobile auf eigene Rechnung; mit den Einnahmen unterstützte er seine durch die Inflation 1923 vermögenslos gewordenen Eltern. Knapp 18jährig entwickelte er einen schwimmerlosen Vergaser für ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor (sein erstes Patent). Durch einen alten Freund des Vaters wurde er freier Mitarbeiter bei der Dynamit AG in Troisdorf. Er eröffnete ein Versuchslabor, dieses sollte Keimstätte zahlreicher schrittmachender Erfindungen werden. So entwickelte Max Baermann dort den ersten kunststoffgebundenen Dauermagneten Tromalit. Er ist Grundlage zahlreicher Anwendungen von Dauermagneten und wichtiges Bauteil u.a. für Messgeräte und Elektromotoren. Im Jahre 1934 wurde ihm für diesen Magneten ein Patent erteilt. Das war der Startschuss für den bis heute andauernden Erfolg des Unternehmens.

Unternehmensgeschichte

1925 Heirat mit Hete Flanhardt. Geburt der beiden Söhne Jürgen und Horst Baermann (* 28.05.1935 in Köln) Früher Tod der Ehefrau 1948. Zweite Ehe mit Cilly Baermann geb. Offermann, Geburt der gemeinsamen Tochter Astrid Baermann. Max Baermann war ein Naturfreund, der im Freudenthal gerne Steine gesammelt hat, zeichnete und Tiere liebevoll beobachtet hat. Sein Lebensmotto hieß: „Ich habe mir das Denken zur Aufgabe gemacht, insofern bin ich kein sehr fauler Mensch“. Zeitlebens besaß er hunderte von Patenten.

In den 50er Jahren wandte sich ein amerikanischer Elektrokonzern an Max Baermann mit der Bitte zur Entwicklung eines Magnet-Sicherheitsverschlusses für Kühlschränke, in denen bis dahin viele Kinder, die sich in den abgestellten Kühlschranken versteckten, erstickten, weil sich die Kühlschränke nicht von innen öffnen ließen. Er nahm die Herausforderung an und entwickelte ein flexibles Magnetband, das den Kühlschrank geräuscharm und sicher verschließt. So wurde ein leichtes Öffnen des Kühlschrankes durch die Kinder gesichert.

Dankesschreiben aus dem Weißen Haus von 1977

1962 trat der Sohn des Firmengründers Phys.-Ing. Horst M. Baermann in das Unternehmen als Laboringenieur ein und gründete zahlreiche Tochterfirmen im In- und Ausland u.a. 1966 die Firma Rheinmagnet in Rösrath. 1979 wurde in Spartanburg, im Bundesstaat South Carolina, die Baermann Magnetics Inc. gegründet. In den 1900er Jahren wurden mehrere Joint Ventures mit indischen und chinesischen Investoren erfolgreich gegründet. Anfang des 21. Jahrhunderts folgte in der Nähe von Shanghai die Gründung der Firma Baermann Magnets Co. Ltd. (Suzhou, China).

Am 21.09.2001 wurden die Firmen und Tochtergesellschaften im In- und Ausland unter dem Dach der Max Baermann Holding AG zusammengeschlossen. 2006 zog sich Horst M. Baermann aus dem operativen Geschäft zurück und übertrug seine Geschäftsanteile an der Max Baermann Holding AG und die Unternehmensführung an seinen Sohn Dipl.-Phys. Holger Baermann (* 30.05.1965). 2007 bis 2009 wurde zunächst der langjährige und leitende Mitarbeiter Dipl.-Ing. Alfred Heinrich sen. zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Holger Baermann wurde am 01.01.2010 Vorstandsvorsitzender der Max Baermann Holding AG.

2015 wurde ein weiterer Produktionsstandort, die Firma Baermann Magnettechnik GmbH in Lindlar, gegründet. Produktionsstart war Ende 2017.

Max Baermann, ca. 1980

Max Baermann Jr. Portrait Ca. 1980

Horst Baermann, 2015

Horst Baermann Portrait Ca. 2015